Blutige Stufen von Chris Carter
- Titel: Blutige Stufen
- Autor: Chris Carter
- Verlag: Ullstein Verlag
- Seiten: 496 Seiten
- ISBN: 978-3548064475
- Preis: 11,99 €
Klappentext:
Eine entsetzlich zugerichtete Frauenleiche – und Furcht ist nur der Anfang
Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen Fall vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia jagen einen perfiden Serienkiller. Die blutige Art des Tötens ist nicht das Einzige, was diesen Killer antreibt. Für ihn sind Angst, Schmerz und der Tod Teil einer Lektion. Und er ist der Lehrmeister. Als eine zweite Frau grausam umgebracht wird, fragen Hunter und Garcia sich, wie viele Gedichte dieser Serienkiller noch schreiben wird. Ihnen bleibt nicht viel Zeit …
Meine Meinung:
Das Cover ist schon eine Ansage, wenn auch mit dezenten Elementen, die allesamt für sich sprechen. Unaufdringlich, aber passend.
Blutige Stufen ist mein erstes Buch von Chris Carter. Generell bin ich nicht so der Thriller-Leser, aber auf Empfehlung einer Freundin habe ich mich mal an einen Chris Carter heranwagen wollen.
In der Geschichte werden die beiden Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia begleitet, die bei einer Spezialeinheit für besonders gewaltvolle Verbrechen in LA arbeiten. Obwohl es Band 12 der Reihe ist, sind keine Vorkenntnisse nötig. Es geht um eine Mordreihe, bei dem sich die verantwortliche Person selbst als Mentor betitelt. Auf besonders perfide und brutale Art wird zunächst die erste Frau umgebracht, kurze Zeit später eine weitere. Hunter und Garcia müssen rausfinden, ob die beiden Opfer in Zusammenhang miteinander stehen und was der Grund des Tötens sein könnte. Denn an den Tatorten werden spezielle Reime gefunden, die wie ein Gedicht wirken. Nur worum geht es dem Täter? Das Buch beleuchtet die Polizeiarbeit, aber auch das Leben der Opfer unmittelbar vor den Taten. Gekonnt legt Chris Carter falsche Spuren, gibt versteckte Hinweise und zaubert Cliffhanger-Kapitel, bei denen man gar nicht aufhören kann zu lesen. Ich muss sagen, dass die Beschreibungen teilweise wirklich sehr detailliert und entsprechend brutal wirken und ich hatte beim Lesen definitiv mehr als einmal Gänsehaut. Es ist ein wohliger Schauer, der über den Rücken läuft, während man versucht, die Zusammenhänge zu verstehen.
Schon vorab meinte meine Freundin, dass die Bücher von Chris Carter oft relativ simple Auflösungen haben, die aber deswegen nicht schlecht, sondern schlichtweg realistischer sind. Und dem kann ich absolut zustimmen. Als nach und nach enthüllt wird, wieso der Killer so handelt und was genau die einzelnen Tötungen darstellen, war ich verblüfft von so vielen Puzzleteilen, die nun zusammenfielen. Es war eine absolut nachvollziehbare Auflösung, die so banal und unkompliziert war, aber zugleich die weitrechenden Folgen von etwas derartigem zeigt. Ich war wirklich begeistert davon.
Hunter und Garcia sind dabei zwei echt sympathische Protagonisten, die teilweise auch mit etwas Witz die schwere Geschichte aufpeppen. Sie sind keine Supermänner, die plötzlich wahnwitzige Einfälle haben, sie ermitteln auch mal in falsche Richtungen und übersehen auf dem ersten Blick etwas. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Durch die Wendungen und immer neuen Erkenntnisse wird die Spannung immer aufrecht gehalten und man kann nicht anders als mit den Charakteren mitzufiebern. Durch einige Kapitel, wo man zunächst nicht zuordnen kann, welche Bedeutung die gezeigten Personen spielen oder spielen werden, entsteht zudem eine Art Wettlauf gegen die Zeit. In einem rasanten Finale erschließt sich dann alles, auch wenn mir die Finalszene etwas schnell vorkam und das Buch dann sehr abrupt endet.
Auf jeden Fall kann ich aber sagen, dass dies nicht der letzte Chris Carter gewesen sein wird, den ich gelesen habe. Denn Blutige Stufen war wirklich spitze.
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Die Rechte an den Covern liegen beim jeweiligen Verlag/Autor! Dieses Buch wurde mir von Ullstein als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Alle Rezension spiegeln meine ehrliche Meinung wieder.